Die Kooperation von TikTok und Amazon: So werden Weichen für die Zukunft des Social Commerce gestellt

TikTok und Amazon: Die nächste Stufe des Social Commerce

Der E-Commerce verändert sich aktuell durch die Verknüpfung von Produktpräsentation und direkte Checkout-Optionen in den Sozialen Netzwerken grundlegend. Du solltest das nicht ignorieren.

Während viele Händler in Deutschland noch auf traditionelle Shop- und Marktplatzsysteme setzen, hat sich in China längst eine völlig neue Art des Einkaufens etabliert: Social Commerce.

In den USA zeigt die jüngste Kooperation von TikTok und Amazon, wie dieser Trend nun auch in die westliche Welt vordringt und den Handel nachhaltig verändern wird. Es ist an der Zeit, dass du diese Entwicklung nicht nur beobachtest, sondern aktiv daraus lernst und dich darauf vorbereitest.

TikTok und Amazon: So funktioniert das neue Einkaufserlebnis

TikTok, die Plattform, auf der die junge Generation ihre Zeit verbringt, hat sich in kürzester Zeit zu einem zentralen Schauplatz für Marken und Händler entwickelt, die genau diese Zielgruppe erreichen möchten.

Jetzt geht TikTok noch einen Schritt weiter: Gemeinsam mit Amazon ermöglicht die Plattform es Nutzern in den USA, Produkte direkt in der App zu kaufen – ohne die Plattform zum Checkout verlassen zu müssen. Der gesamte Prozess, vom Entdecken eines Produkts über die Auswahl bis hin zum Kaufabschluss, findet nahtlos innerhalb der TikTok-App statt.

Für dich bedeutet das: Deine potenziellen Kunden sehen in ihrem „For You“-Feed Produktanzeigen, die genau auf ihre Interessen zugeschnitten sind. Wenn ein Produkt ihre Aufmerksamkeit erregt, können sie durch eine einmalige Verknüpfung ihres TikTok-Kontos mit ihrem Amazon-Konto direkt in der App einkaufen. Alle relevanten Informationen wie Preis, Prime-Verfügbarkeit und Lieferzeiten werden in Echtzeit angezeigt. Der gesamte Kaufprozess wird schnell und unkompliziert in der TikTok-App abgeschlossen.

Social Commerce wird das Spielfeld neu ordnen – wer jetzt nicht aufwacht, riskiert, im Wettbewerb unterzugehen.

Andreas Frank, eCommerce-Innovator

Diese Art des Einkaufens ist nicht nur bequem, sie zeigt auch, wohin sich der Social Commerce entwickelt. Während traditionelle E-Commerce-Modelle oft mehrere Schritte und Plattformwechsel auf der Customer Journey erfordern, bietet diese Integration eine nahtlose, benutzerfreundliche Erfahrung, die das Kaufverhalten grundlegend verändern könnte.

Erste Schritte in den USA: Was du wissen musst

Die Kooperation zwischen TikTok und Amazon ist in den USA gerade erst gestartet, daher gibt es noch keine konkreten Zahlen oder detaillierte Berichte über den Erfolg dieser Zusammenarbeit. Die Ankündigung hat jedoch bereits für großes Aufsehen gesorgt, und viele Experten sehen darin einen entscheidenden Schritt in der Entwicklung des Social Commerce.

Obwohl es noch keine harten Daten gibt, ist die Erwartung groß, dass diese Integration von den Nutzern gut angenommen wird. Besonders bei jüngeren Konsumenten, die ihre Zeit ohnehin auf Social-Media-Plattformen verbringen, könnte die Möglichkeit, direkt in der App zu kaufen, auf positive Resonanz stoßen. Es ist wahrscheinlich, dass in den kommenden Monaten erste Ergebnisse veröffentlicht werden, die zeigen, wie stark diese neue Kaufoption genutzt wird und welche Auswirkungen sie auf den E-Commerce hat.

Amazon-Händler, aufgepasst: Der Kampf um Traffic hat begonnen

Besonders wenn du als Amazon-Händler unterwegs bist, musst du jetzt sehr aufmerksam sein.

TikTok und ähnliche Social-Media-Plattformen werden zunehmend zu den Orten, an denen Kaufentscheidungen getroffen werden – und das hat direkte Auswirkungen auf den Traffic auf Amazon selbst. Wenn deine potenziellen Kunden nicht mehr auf der Amazon-Seite nach Produkten suchen, sondern direkt auf TikTok oder in anderen sozialen Netzwerken angesprochen werden und dort ihre Käufe über den integrierten Amazon-Checkout tätigen, fehlt dieser Traffic auf den klassischen Plattformen. Die Kunden bleiben dort, wo sie inspiriert werden – und das ist zunehmend in den sozialen Medien.

Das bedeutet für dich: Du musst sicherstellen, dass es deine Produkte sind, die auf TikTok präsentiert werden. Denn nur so kannst du von der Reichweite und dem Potenzial des Social Commerce profitieren. Es reicht nicht mehr, nur auf Amazon gut aufgestellt zu sein. Du musst aktiv werden und deine Produkte gezielt auf den Plattformen platzieren, die den Traffic kontrollieren – und das sind immer mehr die sozialen Medien.

Die Gefahr ist real: Wenn du nicht darauf reagierst, könnte ein großer Teil deines bisherigen Traffics und Umsatzes direkt an die sozialen Netzwerke verloren gehen. Kunden, die einmal den nahtlosen Kaufprozess in TikTok erlebt haben, werden wahrscheinlich diesen Weg immer wieder wählen, anstatt auf Amazon nach deinen Produkten zu suchen. Wenn du diesen Trend verpasst, riskierst du, deine Kunden an den Wettbewerb zu verlieren.

Was du jetzt tun musst

Die Entwicklungen in den USA sollten für dich ein Weckruf sein. Social Commerce ist kein vorübergehender Trend, sondern die nächste Evolutionsstufe des Online-Handels.

Besonders jüngere Generationen, die mit sozialen Medien aufgewachsen sind, erwarten nahtlose, integrierte Einkaufserlebnisse, die sich in ihren digitalen Alltag einfügen.

Um darauf vorbereitet zu sein, musst du deine E-Commerce-Strategien überdenken. Es reicht nicht mehr aus, nur mit eigenen Shops und auf den Marktplätzen präsent zu sein. Du musst aktiv daran arbeiten, deine Marke in den sozialen Medien attraktiv zu präsentieren und gezielt Aufmerksamkeit zu erzeugen. Das bedeutet auch, dass du Social-Media-Plattformen als vollwertige Vertriebskanäle in Betracht ziehen musst.

Die Möglichkeit, Produkte direkt in einer App wie TikTok zu kaufen, reduziert die Reibungspunkte im Kaufprozess und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kauf tatsächlich abgeschlossen wird.

Herausforderungen und Chancen: So gehst du in die Zukunft

Die Integration von Social Commerce bringt zwar Herausforderungen mit sich, aber sie eröffnet dir vor allem enorme Chancen. Eine der größten Hürden ist es, deine Produkte und Markenbotschaften in den sozialen Netzwerken richtig zu platzieren und dort die Aufmerksamkeit der Nutzer zu gewinnen. Du musst lernen, wie du deine Marke in sozialen Medien wirkungsvoll präsentierst und gezielt Nutzer ansprichst.

Social Commerce bietet dir eine direkte, persönliche und interaktive Möglichkeit, mit deinen Kunden in Kontakt zu treten und ihre Kaufentscheidungen positiv zu beeinflussen. Der Erfolg in China und die hohen Erwartungen an die Kooperation von TikTok und Amazon in den USA zeigen, dass dieser Ansatz funktionieren kann – und wahrscheinlich auch in Europa erfolgreich sein wird.

Fazit: Du musst jetzt die Weichen stellen

Viele deutsche Onlinehändler sind überzeugt, dass ihre bisherigen Erfolge die Leitplanken für die Zukunft sind und dass Entwicklungen in anderen Märkten – insbesondere in China – für sie keine Relevanz haben. Doch diese Haltung birgt enorme Risiken. Social Commerce, der in China längst etabliert ist und nun durch die Kooperation von TikTok und Amazon in den USA an Dynamik gewinnt, wird auch den deutschen Markt beeinflussen. Wer darauf vertraut, dass die Erfolge von gestern auch morgen noch Bestand haben, läuft Gefahr, den Anschluss zu verlieren.

Amazon-Händler investieren enorme Ressourcen in Amazon-SEO und PPC-Kampagnen, um ihre Produkte an die Spitze der Suchergebnisse zu bringen und sehen sich für die Zukunft gut aufgestellt.

Wenn der Kunde ein Produkt auf TikTok, Instagram oder Pinterest entdeckt und dort über den Amazon-Checkout kauft, verliert selbst das beste Listing auf Amazon an Bedeutung.

Andreas Frank, E-Commerce-Mentor

Entscheidend ist jedoch im Zuge der größeren Verbreitung des Social Commerce nicht mehr nur, wie gut du auf Amazon positioniert bist, sondern wie sichtbar und attraktiv dein Produkt auf TikTok & Co. präsentiert wird. Dein Erfolg hängt zunehmend davon ab, wie du es schaffst, in den Feeds der Sozialen Netzwerke aufzufallen und dort die Aufmerksamkeit der Nutzer zu gewinnen.

Letztlich wird das TikTok-Listing zu einer Schlüsselkomponente für deinen Verkaufserfolg.

Ein weit verbreiteter Irrtum unter deutschen Händlern ist es, soziale Netzwerke und die Zusammenarbeit mit Content Creators und Influencern zu belächeln. Unterliege Du nicht auch dieser Ignoranz, sie könnte dich schnell ins Abseits manövrieren. Die Entwicklungen, die wir jetzt sehen, sind ein klares Signal: Der E-Commerce wird neu geordnet, und die Karten im Wettbewerb werden schnell neu gemischt. Die alte Denke und das Festhalten an traditionellen Strukturen werden nicht mehr ausreichen, um in der Zukunft als Onlinehändler erfolgreich zu sein.

Es ist an der Zeit, open-minded zu werden und die Chancen des Social Commerce zu nutzen. Wenn du jetzt nicht handelst, riskierst du ins Hintertreffen zu geraten. Die Zukunft des Einkaufens wird durch neue Kanäle und innovative Wege der Reichweiten- und Sichtbarkeitsgenerierung geprägt – und sie beginnt jetzt. Es liegt an dir, die Weichen richtig zu stellen und dich auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten.



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Dein Speaker ist Andreas Frank. Er beschäftigt sich als Unternehmer und eCommerce-Stratege seit Jahren intensiv mit dem Thema und ist Deutschlands Social Commerce Experte #1.

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Über die Autor*innen

Andreas Frank

Andreas Frank ist ein Pionier der deutschen Digitalwirtschaft, hat seit 1992 mehrere Internetfirmen mit Erfolg gegründet und ist an acht Exits beteiligt. Er wohnt in Palma de Mallorca und führt seine auf digitale Geschäftsmodelle spezialisierte FrankVestor GmbH in Hamburg. Frank ist ausgebildeter Werbekaufmann und hat Marketing, Kommunikation und Wirtschaftsrecht studiert. Er ist als Berater, Investor und Redner tätig und engagiert sich seit vielen Jahren im Expertenrat des Händlerbundes.