19. Dezember 2o24

Heute im SELR-Adventskalender:

Dr. Jörg Brettschneider

Rechtsanwalt
Brettschneider Rechtsanwaltsgesellschaft mbH

Mein Tipp für 2025, sichere Deine Rechte in China

Der Traum von günstigen Produktionskosten in China und immer besser werdenden Lieferketten sind für viele Onlinehändler verlockend. Doch dieser Traum kann schnell zum Albtraum werden, wenn plötzlich identische Produkte, die du selbst in Auftrag gegeben hast, von anderen Händlern auf den Markt gebracht werden.

Aus meiner Erfahrung als Rechtsanwalt weiß ich, dass es keine Seltenheit ist, dass mehr produziert wird, als ursprünglich bestellt – oder dass Informationen über deine Produkte an Dritte weitergegeben werden. 

Die Konsequenzen sind oft gravierend: plötzliche Konkurrenz und aufwendige rechtliche Auseinandersetzungen.

Ich bin Dr. Jörg Brettschneider, und ich möchte dir anhand echter Fälle zeigen, wie du dich vor solchen Risiken schützen kannst. Ohne klare vertragliche Absicherungen und den Schutz deiner geistigen Eigentumsrechte läufst du Gefahr, dein Geschäft ernsthaft zu gefährden.


Es passiert leider immer wieder, dass Lieferanten aus China mehr produzieren, als du bestellt hast, und die überschüssige Ware an Dritte verkaufen. Zwei Fälle aus meiner Kanzlei zeigen, wie Onlinehändler in solchen Situationen Probleme bekommen können:

  1. Cosplay-Kleidung:
    Eine Mandantin von mir verkauft Cosplay-Kleidung, die on demand in China produziert wird. Eines Tages tauchte eine andere Händlerin auf, die plötzlich identische Kleidung anbot – ohne jegliche Unterschiede. Nach gründlicher Recherche stellte sich heraus, dass die Konkurrentin systematisch bei chinesischen Herstellern nachgefragt hatte, wo die Ware meiner Mandantin produziert wird, und schließlich den Hersteller gefunden hatte. Sie ließ dort die identische Kleidung fertigen. Wir konnten später eine einstweilige Verfügung gegen die Händlerin erwirken, doch das war alles andere als einfach, da die Schutzfähigkeit der Kleidung schwer zu begründen war.
  1. Bohrmaschinen:
    Ein anderer Fall betrifft einen Hersteller von Bohrmaschinen, der einen Produktionsauftrag nach China vergeben hat. Der Produzent fertigte nicht nur die bestellten Maschinen, sondern produzierte dieselben Maschinen zusätzlich unter einer anderen Marke und verkaufte diese an Dritte. Einer dieser Händler bot die Maschinen später auf Amazon an. Nach einer Beschwerde des Herstellers wurde der Händler zwar gesperrt, aber der Fall zeigt, wie riskant solche unkontrollierten Produktionsabläufe sein können.

Mein Rat:
Um solche Situationen zu vermeiden, solltest du dringend deine IP-Rechte schützen lassen und dich vertraglich mit deinen Lieferanten absichern. Klare Vereinbarungen und der Schutz deines geistigen Eigentums sind der Schlüssel, um zu verhindern, dass deine Produkte kopiert oder unkontrolliert weiterverkauft werden. Andernfalls riskierst du nicht nur Umsatzeinbußen, sondern auch langfristige Schäden für deine Marke.

Wenn du Unterstützung dabei brauchst oder Fragen hast, wie du deine Rechte durchsetzen kannst, melde dich gerne bei mir. Ich helfe dir dabei, dein Business abzusichern.

Ich wünsche Euch frohe Weihnachten,
Dr. Jörg Brettschneider 
Rechtsanwalt

SELR Adventskalender 2024

Wir freuen uns, Dich morgen wieder beim SELR-Adventskalender begrüßen zu dürfen.


Das Social Commerce Kompendium

Der Newsletter für Onlinehändler

Authentische Insights und ehrliche Praxis-Tipps für echte Unternehmer statt leerer Versprechungen. Wenn auch du keine Lust auf Bubble-Hype und Fanboy-Gehabe hast, dann abonniere jetzt diesen Newsletter. Willkommen ❤️ in der SELR-Community.