In der heutigen digitalen Landschaft, in der die sozialen Medien einen großen Einfluss auf das Marketing haben, ist die Anzahl der Follower oft ein sichtbares Zeichen für den Erfolg einer Marke.
In dem Bestreben, schnell eine große Anhängerschaft zu gewinnen, greifen viele angehende Influencer und Unternehmen zu unsinnigen und nur vermeintlich positiven Praktiken wie dem Kauf von Followern.
Followerzahlen auf Plattformen wie Instagram, TikTok und Facebook werden häufig als Barometer für den Einfluss und die Popularität einer Marke herangezogen. Eine hohe Followerzahl kann auf den ersten Blick beeindrucken und als Indikator für den Erfolg einer Marke interpretiert werden.
Die Illusion der Popularität
Durch den Kauf von Followern werden jedoch Zahlen ohne jegliche Substanz geschaffen. Diese Zahlen spiegeln nicht die tatsächliche Anhängerschaft oder die Interaktion mit den Konsumenten wider, die für das Wachstum einer Marke entscheidend sind. Echte Nutzer und potenzielle Kunden können oft die Diskrepanz zwischen Follower-Zahlen und tatsächlichem Engagement erkennen. Diese Diskrepanz kann zu Misstrauen führen und dem Image einer Marke schaden.
In aller Deutlichkeit: der Kauf von Followern auf Instagram, TikTok & Co. ist eine irreführende und schädliche Taktik, die den langfristigen Marketingzielen einer Marke zuwiderläuft.
Andreas Frank, Socialyzer.de
Die Qualität des Publikums
Das Hauptziel des Marketings in sozialen Netzwerken ist der Aufbau einer Gemeinschaft rund um die Marke, die auf echtem Interesse und Engagement basiert. Gekaufte Follower sind in der Regel entweder Bots oder inaktive Accounts, die keinen echten Wert bieten, da sie nicht mit der Marke interagieren.
Ein niedriges Engagement wirkt sich negativ auf die Sichtbarkeit von Beiträgen aus, da die Algorithmen der sozialen Netzwerke Beiträge mit hoher Interaktion bevorzugen.
Eine Marke, die in echte Follower investiert, profitiert von qualitativ hochwertigem Feedback, kann Kundenloyalität aufbauen und ihre Produkte und Dienstleistungen besser auf ihre Zielgruppe zuschneiden.
Die Auswirkungen auf die Markenintegrität
Vertrauen und Authentizität sind Schlüsselelemente beim Aufbau einer Marke. Der Kauf von Followern wird oft als Versuch wahrgenommen, die wahre Popularität einer Marke zu verschleiern. Wenn diese Praxis aufgedeckt wird, kann sie das Vertrauen der Verbraucher erheblich untergraben und die Integrität der Marke langfristig schädigen. Dies kann zu einem Rückgang der Kundenbindung, schlechten Bewertungen und im schlimmsten Fall zu einem Boykott führen.
Analyse der Zielgruppe und Kundendaten
Der Wert echter Follower liegt auch in den Daten und Erkenntnissen, die sie liefern. Das Verständnis von Kundenbedürfnissen, -präferenzen und -verhalten ist entscheidend für die Entwicklung effektiver Marketingstrategien. Gekaufte Follower generieren keine aussagekräftigen Daten und verzerren das Verständnis der Zielgruppe, was zu ineffizienten Marketingentscheidungen führen kann.
Langfristige Strategien gegenüber kurzfristigen Taktiken
Langfristiger Marketingerfolg basiert auf dem Aufbau echter Beziehungen zu den Followern. Gekaufte Follower sind flüchtig und bieten keine Grundlage für eine dauerhafte Beziehung oder Markentreue. Statt auf schnelle Lösungen zu setzen, sollten Unternehmen in Inhalte mit echtem Mehrwert investieren und Plattformen für echte Interaktionen nutzen, um solide Kundenbeziehungen aufzubauen.
Plattform-Richtlinien
Das Kaufen von Followern verstößt gegen die Nutzungsbedingungen der meisten Social-Media-Plattformen. Unternehmen riskieren damit den Verlust ihres Accounts, was nicht nur zu einem sofortigen Reichweitenverlust führt, sondern auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann.
Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG)
Der Kauf von Followern ist in Deutschland nicht nur eine fragwürdige Marketingpraxis, sondern verstößt auch gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG). Er kann als Täuschung der Verbraucher über die tatsächliche Popularität und Akzeptanz eines Unternehmens oder Produkts angesehen werden. Dies stellt eine irreführende Handlung dar, die nach § 5 UWG verboten ist.
Eine solche Irreführung kann den Marktteilnehmern einen unlauteren Vorteil verschaffen, indem ihnen größere Marktdurchdringung oder Kundenakzeptanz vorgetäuscht wird, als tatsächlich vorhanden ist.
Darüber hinaus kann der Kauf von Followern auch als unangemessene Beeinflussung des Marktgeschehens und damit als unlautere Wettbewerbshandlung gemäß § 4 UWG ausgelegt werden.
Unternehmen, die solche Praktiken anwenden, setzen sich der Gefahr von Abmahnungen, Unterlassungsklagen und Schadensersatzforderungen aus.
Das Ansehen Deines Unternehmens wird in der Öffentlichkeit erheblich leiden, wenn bekannt wird, dass Du Dich unlauterer Methoden bedienst, um Deine Präsenz in sozialen Netzwerken zu erhöhen. Allen Unternehmen ist daher nicht nur aus ethischen und strategischen, sondern auch aus rechtlichen Gründen zu raten, solche Praktiken zu vermeiden und stattdessen auf ehrliche und transparente Methoden zur Steigerung ihrer Online-Präsenz zu setzen.
Kosten-Nutzen-Analyse
Die Kosten für den Kauf von Followern mögen gering erscheinen. Der Schaden, der durch den Verlust von Glaubwürdigkeit und Kundenvertrauen entsteht, kann jedoch beträchtlich sein.
Die Investition in gekaufte Follower ist letztlich eine Verschwendung finanzieller Ressourcen, die effektiver für nachhaltiges Wachstum eingesetzt werden könnten.
Im Gegensatz dazu ist der ROI von Marketingstrategien, die auf echtes Engagement und Interaktion abzielen, langfristig und nachhaltig.
Die Rolle von Influencern
Influencer-Marketing ist eine beliebte und wirksame Strategie, die sich das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit etablierter Social-Media-Persönlichkeiten zunutze macht. Gekaufte Follower können diese Strategie untergraben. Echte Influencer wollen nicht mit Marken in Verbindung gebracht werden, deren Fangemeinde künstlich aufgebläht erscheint. Dies kann die Chancen auf erfolgreiche Partnerschaften mit Influencern verringern.
SEO und Social-Media-Algorithmen
Suchmaschinen und soziale Netzwerke verwenden komplexe Algorithmen, die echtes Engagement belohnen. Gekaufte Follower beeinflussen diese Algorithmen nicht positiv und führen zu einem schlechteren Ranking in den Suchergebnissen führen. Echte Interaktionen und Shares von Deinen echten Nutzern können hingegen die Sichtbarkeit und das Ranking Deiner Marke verbessern.
Die Psychologie der sozialen Bewährtheit
Soziale Bewährtheit ist ein starker Motivator im Verbraucherverhalten. Während eine große Anzahl von Followern auf den ersten Blick als soziale Bewährtheit erscheinen mag, ist es letztendlich das Engagement, das zählt. Deshalb sind Nutzer eher bereit, Marken zu folgen und zu unterstützen, die eine aktive und engagierte Community haben. Gekaufte Follower können niemals die Qualität der Interaktion bieten, die für soziale Bewährtheit erforderlich ist.
Baue Deine Follower selbst auf, statt sie zu kaufen
Künstliche Follower zu erkennen, das ist für Instagram, TikTok & Co. ein Kinderspiel. Dies kann dazu führen, dass ein Account mit einem Shadowban belegt wird, was wiederum dein Wachstum erheblich bremst. Zwar steigt die Zahl der Follower durch die Zukäufe scheinbar über Nacht, aber das Profil wird für viele andere Nutzer unsichtbar. Mit drastischen Folgen: Die Reichweite wächst deutlich langsamer und es wird genau das Gegenteil von der ursprünglichen Intention erreicht.
Unternehmen sollten sich deshalb nicht der bei zahlreicher Möchtegern-Influencer/innen so beliebten Methode des Kaufs von Followern bedienen.
Um nachhaltig zu wachsen und die gesteckten Ziele zu erreichen, müssen Unternehmen sich auf den Aufbau echter Beziehungen konzentrieren. Deshalb solltest Du ausschließlich legale Instrumente und Plattformen nutzen! Nur so ist nachhaltige Reichweite in den sozialen Medien zu erzielen.
Die Entscheidung, Follower zu kaufen, ist dumm und kurzfristig gedacht. Sie schadet der langfristigen Vitalität und Glaubwürdigkeit einer Marke. Echtes Engagement, Vertrauen und eine starke Markenpräsenz lassen sich nicht kaufen. Im Gegenteil, diese müssen durch strategisches, authentisches und kundenorientiertes Marketing verdient werden.
Hat ein Unternehmen seinen SocialMedia-Account einmal durch zugekaufte Follower in Schieflage gebracht, dann ist es ein weiter langer Weg, um den Kanal wieder zu säubern. Meist hilft nur eines, mit einem neuen Kanal wieder ganz von vorne zu beginnen.
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Socialyzer.de. Socialyzer ist wie SELR ebenfalls eine Beteiligung der FrankVestor GmbH und analysiert die Aktivitäten von Unternehmen in den sozialen Netzwerken.
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